Orden der Verderbnis: Thriller (German Edition) by Ebstein Roy
Autor:Ebstein, Roy [Ebstein, Roy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-11T23:00:00+00:00
Kapitel 31
+++ Mittwoch, 26. September - 15.10 Uhr · Wohnung Verena Sonnenberg, München +++
„Dass wir uns so schnell wiedersehen, hätte ich am Montag nicht für möglich gehalten“, begrüßte Verena ihren Besucher an der Tür.
„Wie soll ich das verstehen?“, fragte Ben Seybold erstaunt.
„Ach, jetzt komm erst mal rein!“
Verena schloss die Tür hinter ihrem Gast.
„Du klangst am Telefon sehr ernst und nicht besonders zuversichtlich“, fuhr sie fort.
„Ich war gestern Abend in Starnberg, um unserem Freund Hartwig einen Besuch abzustatten. Das wäre beinahe gründlich schiefgegangen“, begann Ben Seybold seinen Bericht.
„Warum? Was ist denn passiert?“, wollte Verena wissen.
„Bei dem Versuch, die Terrassentür aufzuschieben, bin ich mit dem Fuß gegen eine Harke gestoßen, die angelehnt an der Hauswand stand. Das Ding rutschte ab, fiel um und streifte dabei die Glasscheibe der Terrassentür. Das Geräusch muss Hartwig gehört haben.“
„Und weiter?“
„Kurze Zeit später ließ er seinen Dobermann los. Ich konnte mich im letzten Moment auf das Nachbargrundstück retten. Aber es war ganz schön knapp!“
„Das heißt, Du hast nichts gesehen oder festgestellt, was uns weiterbringen könnte?“
„Leider nicht. Das ganze Anwesen gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Es ist davon auszugehen, dass das Haus mit einer Alarmanlage gesichert ist. Ohne Schaltpläne oder genauere Informationen habe ich kaum eine Chance, diese zu umgehen. Außerdem ist das gesamte Grundstück mit Bewegungsmeldern gesichert. Wenn die daran angeschlossenen Scheinwerfer eingeschaltet sind, ist es so hell wie in einem flutlichtbeleuchteten Fußballstadion. Über dem Eingangsbereich befindet sich außerdem eine Kamera. Und dann noch dieser verdammte Dobermann! Mit dem möchte ich nicht unbedingt nähere Bekanntschaft machen.“
„Das heißt für uns, dass wir schlechte Karten haben?“
„Zumindest bei Hartwig. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Wir machen an einem anderen Punkt weiter.“
„Und das heißt …?“
Verena schaute ihn fragend an.
„Das nächste Ziel ist Bent!“, stellte Ben Seybold nüchtern fest.
„Wie stellst Du Dir das vor?“
„Ziemlich unwahrscheinlich, dass Bent sein Haus ähnlich aufwendig abgesichert hat, auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass die beiden etwas zu verbergen haben. Jetzt geht es darum, die Schwachstelle in der Abschirmung zu finden. Wir gehen dabei systematisch vor und überprüfen alles Stück für Stück.“
„Gut, aber zu Bent komme ich mit!“, sagte Verena bestimmt.
„Nein, auf gar keinen Fall!“, entgegnete er. „Das ist viel zu gefährlich. Du wirst noch an anderer Stelle gebraucht.“
Ben Seybold wusste nicht, dass er mit seiner Feststellung Recht behalten sollte …
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